Übersicht

Quo vadis Open Data? - Die ODIS zu Besuch auf der Smart Country Convention

Nach zwei Jahren war es wieder soweit: Die Smart Country Convention konnte wieder in der Messe Berlin stattfinden. Die ODIS nutzte die Gelegenheit, eine Vielzahl spannender Veranstaltungen rund um Open Data zu besuchen und die Aktivitäten aus Berlin vorzustellen. Neben den Panels, Vorträgen und Workshops war insbesondere das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aber auch das Kennenlernen neuer Open Data-Enthusiast:innen ein Highlight auf der diesjährigen SCCON.

Raumaufnahme der Konferenzhalle
Auf dieser Seite

Es beginnt mit dem Open Data Klassentreffen

Zu Beginn des Open Data Programms auf der Messe lud der Arbeitskreis Open Data/Open API des Branchenverbands Bitkom zum Open Data Klassentreffen. Unter der Leitung und Moderation von Marie Jensen gaben verschiedende Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verbänden Impulse und Enblicke in die derzeitigen Herausforderungen für Open Data in Deutschland. Lisa Stubert berichtete von den aktuellen Projekten der ODIS und stellte Thesen auf wohin die Reise für Open Data in Berlin in den nächsten Jahren hingehen könnte. Die anschließende Diskussion mit allen Vortragenden und dem Publikum machte nochmal deutlich, dass das Interesse an Open Data in den letzten Jahren gewachsen ist, was auch an der gut besuchten Veranstaltung deutlich wurde. Andererseits wird das Potenzial von Open Data vor allem für die Verwaltung und im Kontext von Smart Cities oder Smart Regions noch nicht gänzlich verstanden und Open Data wird bei all den Herausforderungen für die Kommunen noch häufig unterpriorisiert. Fazit: Es bleibt noch viel zu tun!

Projektleiterin Lisa Stubert stellt die Aktivitäten der ODIS vor
Projektleiterin Lisa Stubert stellt die Aktivitäten der ODIS vor

Bundeskompetenzzentrum Open Data & Govdata stellen sich vor

Am zweiten Tag der SCCON stellte das Kompetenzzentrum Open Data (CCOD)im Bundesverwaltungsamt seine Arbeit vor. Ähnlich wie die ODIS unterstützt das CCOD die Behörden bei der Umsetzung von Open Data von der Dateninventur bis zur Bereitstellung, erarbeitet Unterstützungsdokumente und bietet Netzwerktreffen an. Für uns als ODIS war es sehr interessant die Arbeit des CCOD auf Bundesebene besser kennenzulernen und über ähnliche Herausforderungen aber auch Erfolgsfaktoren zu diskutieren. So sind mittlerweile auch in den Bundesebheörden Open Data Beauftragte aktiv, die als Ansprechpersonen für das CCOD und natürlich in die Behörden hinein eine ganz tragende Rolle für die Open Data Aktivitäten spielen. Das CCOD bietet auf seiner Website interessante Materialien an, darunter auch ein Handbuch Open Data.

Anschließend berichtete Christian Horn, Leiter der Geschäfts- und Koordinierungsstelle GovData von den aktuellen Entwicklungen beim Datenportal Deutschland. GovData bietet einen einheitlichen, zentralen Zugang zu Verwaltungsdaten aus Bund, Ländern und Kommunen mit dem Ziel, Daten an zentraler Stelle auffindbar zu machen. Immer noch gibt es bei der Zulieferung von Open Data jedoch weiße Flecken. So liefern bei weitem noch nicht alle der rund 11.000 Städte und Gemeinden Daten an GovData. Und auch auf Länderebene sind mit dem Saarland und Sachsen-Anhalt zwei Bundesländer nicht an GovData angeschloßen. Interessant war im Beitrag aber auch zu erfahren, dass eine Nutzer:innenbefragung von GovData ergab, dass in den nächsten Jahren mit einem sehr deutlichen Anstieg an Open Data aus Forschungseinrichtungen, Bundesbehörden, Ländern und Kommunen zu rechnen ist.

Spannender Einblick in die Open Data Aktivitäten Österreichs

Ein weiteres Highlight war die Vorstellung der Open Data Aktivitäten aus Österreich, dem diesjährigen Partnrland der SCCON. Österreich und insbesondere die Stadt Wien ist gewissermaßen ein Pionier im Bereich Open Data und kann daher auf langjährige Erfahrungswerte zurückblicken. Besonders spannend war zu erfahren, mit welchen Erfolgsfaktoren Open Data vorangetrieben wird. Dabei wurdde deutlich, dass die Stadt Wien stark auf die Vermittlung der Potenziale von Open Data setzt, etwa durch Datenvisualisierunen und Anwendungen. Mittlerweile gibt es über 700 Anwendungen, die auf Grundlage von offenen Daten entwickelt wurden. Dazu hat die Stadt Wien aber auch gute Strukturen geschaffen, um Open Data in der Verwaltung zu verankern. So sind auch hier Open Data-Beauftragte in den Verwaltungen aktiv.

Einblicke in zehn Jahre Open Data Österreich
Einblicke in zehn Jahre Open Data Österreich

Ausblick auf die nächsten Jahre Open Data

Zum Abschluss des Tages besuchte die ODIS noch ein Panel mit dem Titel: Gekommen um zu bleiben – Open Data in Deutschland. Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Marie Jansen (Capgemini), Thilak Mahendran (Leitung CCOD), Brigitte Lutz (Stadt Wien) und Dr. Jesper Zedlitz (Land Schleswig Holstein) diskutierten dabei Entwicklungen im Bereich Open Data aus verschiedenen Perspektiven. Dabei wurde abermals deutlich, dass Open Data in der Verwaltung als ein lernender Prozess zu verstehen ist, der eng mit einem kulturellen Wandel verbunden ist. Ein schönes Fazit, dem sich die ODIS gerne anschließt.